Der Titel klingt ein wenig schräg, aber ich habe ihn bewusst so gewählt!
Wie häufig kommt es denn vor, dass wir Hobbyisten ein anspruchsvolleres Möbelstück aus nur einem Stück Holz anfertigen? Ich meine jetzt nicht die Variante: „man baut den Schrank aus Erle oder Eiche“ – ich meine die Variante: „gefertigt aus einer Bohle oder aus aufeinander folgenden Bohlen des selben Stammabschnitts.
Die Herausforderung dabei ist, achtsam das Material so aufzuteilen, dass man das natürliche Gesamtbild im späteren Möbelstück als Besonderheit erkennt und schätzt.
Das hört sich jetzt logisch und sehr einfach an. Vielleicht ist es das ja auch. Ich finde es nur sehr selten bei Möbeln – egal, ob vom Hobbywerker oder vom Schreiner erschaffen.
Aber wenn ich es sehe, dann sind dies die seltenen Stücke, die meine Augen und meine Gedanken für einen Moment anhalten lassen. Und diese Momente sammle ich für mein Leben gerne. Den kleinen Wandschrank aus Birne im Krenov Stil, nehme ich in diese „Momentesammlung“ auf.
Bevor es aber so weit war, mussten noch ein paar Arbeiten erledigt werden:
Alle Einzelteile wurden vor dem Leimen noch mit Schellack behandelt. Nach einer Trocknungszeit von 24h wurde der Korpus zusammengeleimt, dann die Zwischenbretter eingesetzt und die Rückwand eingeklebt. Die Aufhänger waren zu montieren, die Schubladen mussten noch passend gehobelt und danach auch mit Schellack behandelt werden.
Da nach jedem Schellack-Auftrag eine Trocknungszeit von 24h eingehalten werden sollte, zogen sich diese Abschlussarbeiten auch über ein ganzes Wochenende hin.
Die Bilder sind kommentiert
Aber danach war es soweit…. „my finger-tip adventure“ ging zu ende.
Der Schrank war fertig.
Die wesentlichen Bauetappen habe ich in 8 Blogbeiträgen dokumentiert.
- Die Türe
- Boden und Deckel
- Die Rückwand
- Die Zwischenfächer
- Feinarbeiten am Korpus
- Schubladen Teil 1
- Schubladen Teil 2
- Einsetzen der Türe
Mein Fazit:
Der Schrank ist mit Sicherheit kein Projekt für einen Neuling. Etwas mehr Erfahrung sollte man schon mitbringen. Auch benötigt man Geduld und Ausdauer und darf sich nicht durch den ein oder anderen Fehlversuch entmutigen lassen.
Aber wer diese Voraussetzungen erfüllt und sich auf so ein Projekt „Abseits der geraden Flächen“ einlässt, der wird eine gewaltige Lernkurve erleben.
Und was mach ich nun, nach diesem Projekt?
Ich glaube erst mal Schreiner-Urlaub… und in dem baue ich 2 Hobel, die ich während dem Projekt gut gebrauchen hätte können. 😉
Hallo Volker,
einfach nur herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderschönen Möbelstück!!
Neugierig hast du mich am Ende noch bzgl. deinen neuen Hobeln gemacht. Was für Hobel wirst du denn bauen?
Herzliche Grüße,
Dominik
Hallo Dominik,
ich brauche noch Hobel, mit denen ich einen kleineren Radius aushobeln kann. Bei meiner Türe, musste ich schon an 2 Stellen auf einen Hobel von Charles zurückgreifen.Das war zu dem Zeitpunkt kein Problem, weil ich da gerade bei Charles war.
Von Gerd habe ich mir schon 2 runde Messer machen lassen.
Die bekommen jetzt ein Zuhause.
Viele Grüße
Volker
Der ist wunderschön geworden, Glückwunsch! Sowas sieht man nicht oft, und schon gar nicht neu.
Vielen Dank Simon!
Grüße
Volker
Hallo Volker,
herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Schrank!
Deine Detailarbeiten gefallen mir sehr sehr gut und die Dokumentation ist wie immer sehr schön verfasst. Bin schon gespannt was als nächstes kommt!
Viele Grüße
Timo
Hallo Timo,
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Ja was kommt als nächstes?
Erst mal ein paar Hobel zur Entspannung und dann fange ich erst wieder das Überlegen an.
Grüße
Volker
Hammer. Meinen allergrößten Respekt für dieses wunderschöne Möbelstück!
Herzlichen Dank Karsten!
Gruß
Volker
Ich schließe mich den Vorrednern an – super! Ich habe eine Menge aus Deiner detaillierten Dokumentation gelernt. Danke dafür.
Vielen Dank Andreas!
Gruß
Volker
Für mich als Neuling im Möbelbau, ist es unvorstellbar so ein Prachtstück zu konstruieren! Alle Achtung vor deinen Fähigkeiten und dem Durchhaltevermögen!
Gruß Kevin
Hallo Kevin,
vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar.
Ja vor ein paar Jahren habe ich auch nur von so einem Möbelstück geträumt.
Es ist aber in der Tat so, dass man sich die Fertigkeiten, vorausgesetzt man hat Geduld, selbst aneignen kann.
Und ist man sich nicht sicher, dann sollte man an einem Probestück immer erst austesten, wie es funktionieren könnte.
Herzliche Grüße
Volker