Eigentlich muss man keinen Blogbeitrag darüber schreiben – hab ich mir gedacht. Aber auf der anderen Seite würde bei der Baubeschreibung etwas fehlen. Und eventuell gibt es ja im „WWW der Holzwerker“ den einen oder anderen, für den diese Tätigkeiten nicht zur Selbstverständlichkeit gehören und den es deshalb interessieren könnte. Die anderen Holzwerker müssen ja jetzt nicht weiterlesen.
Damit der Deckel und Boden mit den Seitenteilen und der Türe harmonieren, war noch ein wenig Feintuning notwendig.
Zunächst habe ich die endgültige Größe des Bodens und des Deckels festgelegt. Die Wölbung der Türe, die ja unregelmäßig verläuft, habe ich deshalb mit einem entsprechenden Abstandshölzchen angezeichnet und an der Bandsäge ausgeschnitten. Danach wurden die Kanten von Deckel und Boden mit dem Schweif- und Handhobel bearbeitet. Mir war dabei wichtig, dass die Vorder- und Seitenkanten von Boden und Deckel nicht im rechten Winkel bleiben, sondern leicht zum Schrank hin beim Boden auf und beim Deckel absteigen. Dies so zu tun, ist natürlich kein „Muss“! Ich glaube aber, es passt zum Schrank und wertet die Optik noch ein Stück mehr auf.
Dann musste natürlich noch der Falz für die Rückwand eingefräst werden.
Ich gestehe, dass ich richtig froh bin, mir für diese Arbeiten einen Frästisch gebaut zu haben. Freihändig, nur mit Seitenführung, würde ich diese Übung sehr ungern ausführen wollen. Mit Frästisch ist das ein Kinderspiel und arbeitet man auch hier wieder mit Stoppklötzchen, wird das Ergebnis super genau. Man muss am Schluss lediglich in den Ecken mit dem Beitel noch leicht nacharbeiten.
Das wird ein toller Wandschrank. Und ich finde, es ist immer gut, auch die Schritte zu dokumentieren, die einem selbst offensichtlich scheinen, denn so können Leser mit verschiedenen »Kompetenzstufen« was dazu lernen. Und seien es nur so kleine Ideen, wie nicht rechtwinklige Kanten – das habe ich hiermit in meinen Ideenschatz übernommen. Danke 🙂
Hallo Andreas,
freut mich, dass ich dir eine Anregung geben konnte.
Gruß
Volker
Hallo Volker,
der Boden und Deckel hat recht viele Löcher. Sind das Dübellöcher, wenn ja, warum dann so viele?
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
ja das sind Dübellöcher. Mit 8 mm Holzdübel verbinde ich die Seitenwände mit dem Deckel und Boden.
Deckel und Boden haben eine Stärke von 21 mm. Die Dübellöcher habe ich 16 mm in Deckel und Boden eingebohrt. (Nicht durchgebohrt!)
Die Dübel ragen somit nur max. 15 mm in den Deckel/Boden. Das ist nicht viel!
Deckel und Boden halten mir ja später auch die Türe. Die Scharniere werden im Deckel und im Boden dafür eingelassen.
Zusätzlich möchte man durch die hohe Anzahl an Dübel auch verhindern, dass sich der Deckel/Boden auch noch ggf. wölbt.
Im Kurs bei Charles hab ich ihn gefragt, wie viele Dübel ich benötige. Charles hat mir gesagt mindestens 6.
Weil es mich jetzt wegen deiner Frage interessiert hat, habe ich in meinem Krenov Buch nachgesehen, wie der Altmeister das gemacht hat.
Er hat auf der Breite, von meinem Brett 7 Dübel gesetzt.
Ich vertraue hier auf Charles und auf Krenov.
Herzlichen Gruß
Volker
Hallo Volker,
danke für die Antwort, das erklärt natürlich einiges und ist durchaus einleuchtend wenn das so liest. Deinen steigenden Anspruch und die Qualität der Arbeit erkennt man hier ja sehr gut.
So viele Dübellöcher exakt zu positionieren ist auch schon eine kleine Leistung. Ich hätte da wohl eher zur Flachdübel oder Dominofräse gegriffen, auch wenn das hier natürlich nicht zu dem Schrank passen würde.
Ich bin gespannt wie es weiter geht 🙂
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
das mit den Dübellöchern ist einiges einfacher als mit der Dominofräse.
Gruß
Volker
Hallo Volker,
mal wieder ein schöner Beitrag, auch wenn du ihn für nicht so wichtig hältst. Dafür wir um so mehr ;-). Dein kleiner Schrank nimmt langsam Gestallt an und was schon Christoph geschrieben hat, deine zu leistende Qualität sieht man bei dem Schränkchen sehr gut!
Herzliche Grüße,
Dominik
Hallo Dominik,
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Ja die Qualität ist aber auch anstrengend. Inzwischen habe ich bereits 4 Versuche mit den Schubladen gemacht.
Mit den ersten 3 Ergebnisse war ich nicht zufrieden. Bei den Fehlversuchen habe ich aber viel gelernt. Der 4. Versuch schaut bisher sehr vielversprechend aus. Mal schaun, ob der es dann wird oder erst die Nummer 5 oder 6.
Blog Beitrag folgt dann irgend wann noch über die „Schubladen-Odyssee“ – somit steht der Titel jetzt schon fest 😉
Herzliche Grüße
Volker
Schöner Titel ;-)…
Freu mich schon auf den Blogbeitrag!
Herzliche Grüße,
Dominik