Die 3 Bilder unten zeigen den Frästisch von Charles.
Noch einfacher geht es eigentlich nicht – Minimalismus pur!
Wegen der langen Auflagenfläche, lassen sich Werkstücke am Anschlag führen, ohne dass sie nach hinten oder nach vorne kippen. Ein weiterer Vorteil: Es lassen sich „Stopp-Klötzchen“ am Tisch mit Schraubzwingen anbringen. Somit stellt man sicher, dass jede Nut (z.B. bei einem Rahmen) gleich lang gefräst wird. Wenn die Platte für einen Frästisch groß genug gewählt wird, kann man den Frästisch ganz einfach auf Holzböcken fixieren und erreicht damit ein Maximum an Stabilität. Benötigt man den Frästisch nicht – also wie ich an 364 Tagen – stellt man ihn hinter die Werkstatt-Türe.
Für diesen einen Tag im Jahr, hab ich mir jetzt einen Frästisch gebaut. Der Tisch von Charles war meine Vorlage. Ich schreib es gleich dazu… ganz so minimalistisch wie Charles, hab ich ihn nicht hinbekommen.
Meine Zutatenliste:
1 x Siebdruckplatte 200 cm x 60 cm (21mm stark) für den Tisch,
1 x Siebdruckplatte 200 cm x 20 cm (21 mm stark) für den Anschlag
1 x Abflussrohr 4 cm Durchmesser für den Absauganschluss
1 x Sicherheitsschalter für Frästische
1 x Befestigungsplatte aus Aluminium für die Oberfräse
1 x Aluminium Profilschiene 17mm x 10mm x 1200mm
2 x Schlüsselschrauben 8 mm x 40 mm
2 x Sterngriffmuttern
Zunächst wurde auf der Befestigungsplatte angezeichnet, wo die Bohrungen für meine Oberfräse hin müssen. Nachdem die Bohrungen erledigt waren, habe ich die Öffnung in die Siebdruckplatte geschnitten. Mit der Stichsäge grob vorgeschnitten und anschließend mit dem Kantenfräser schön gemacht. Für die Aufnahme der Befestigungsplatte wurde dann noch ein 6 mm tiefer und 15 mm breiter Falz gefräst. Der Länge nach wurde noch ein abgerichteter Eichenriegel unter die Platte geschraubt, dass sich auch nichts durchbiegt.
Der Anschlag wurde im rechten Winkel verleimt.Für die Staubabsaugung verwende ich ein 40 mm Abflussrohr aus Kunststoff. Damit ich den Fräsanschlag quer über die ganze Platte verschieben und ausrichten kann (den Frästisch kann man nämlich auch wunderbar als Verleimhilfe in Verbindung mit Holzkeilen verwenden) habe ich noch 2 Alu-Profilschienen in die Platte eingelassen.
Und so sieht der fertige Frästisch dann aus. 2 Meter lang und 60 cm breit.
Nach diesem Wochenende fällt mir dazu nur noch ein: Du bist Holzwerker, wenn du 2 Tage lang ein Hilfsmittel baust, welches du nur 1 x pro Jahr benötigst.
(Dieses Resümee ist jetzt nur was für Insider!)
Hallo Volker,
ich glaube fest, dass Du den Tisch mehr als einmal im Jahr verwenden wirst. Dieser Tisch mit einem Fräser mit Kugellager als Anschlagring lsssen sich viele Arbeiten wiederholgenau ausführen.
Wichtig sind aber Abdeckungen der Fräseinheit, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Viel Freude und Erfolg mit dem Werkzeugtisch,
herzliche Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
ja so ein bischen glaube ich ja auch daran. Ich werde ihn aber hauptsächlich für Nuten in Rahmen verwenden oder auch für den Schubladenbau.
Herzliche Grüße
Volker
Hallo Volker,
ich hab das Konstrukt gerade bei deinen schönen Gratleisten entdeckt! Gib zu du hast doch nur drauf gewartet irgendwo noch etwas Nussbaum in die Küche reinzubringen!
Zwei Fragen hätte ich:
1. Kann man das Konstrukt nun bis Jahresende mieten?
2. Wie macht es sich in der Praxis? Was mich vor allem interessiert ist, ob die Konstruktion stabil genug ist oder doch zum Wackeln tendiert.
Viele Grüße,
Konstantin
Hallo Konstantin,
das „Konstrukt“, wie Du es nennst, wackelt null auf den Böcken.
Ich schiebe aber auch keine schweren Balken darüber, sondern bearbeite normale Bretter.
Im Werkstattgebrauch konnte ich bisher nichts Negatives feststellen.
Herzliche Grüße
Volker
PS: Nein, kann man bei mir nicht bis Jahresende mieten!
Hallo Volker,
hört sich gut an. Werde mich erstmal an deiner Lösung orientieren. Die Böcke hab ich ja schon. Mal sehen wo ich dann zwischen den Extremen Charles und Guido Henn lande 😉
Gruß Konstantin
P.S.: Die Balken vom Spielhaus müssen nicht drüber.
Hallo Volker,
Du hast doch auch eine Tischfräse in der Kreissäge, oder hast Du die erst später gekauft? Mit der entsprechenden Frässpindel könnte man dort ja auch die kleinen Fräser einspannen und hätte somit eigentlich einen perfekten Frästisch. Oder funktioniert das doch nicht so schön?
Gruß,
Oliver
Mit der Tischfräse in der Kreissäge verwende ich meine großen Fräsköpfe. Die kleinen Fräser drehen mit wesentlich höherer Drehzahl. Darum gibt es ja auch eine Hochgeschwindigkeitsspindel. Aber dann müsste ich immer die Riemen umlegen, wenn man eine andere Geschwindigkeit für die Frässpindel benötigt. Das geht für die kleinen Fräser direkt an der Oberfräse viel einfacher und schneller.