Ruhebank oder Sägebank

20150302 051Ich glaube ab heute wird die Produktivität in meiner Werkstatt stark nachlassen.
Hab mir eine Sägebank gebaut und festgestellt, dass sie zum Sitzen und eine Tasse Tee genießen, genau die richtige Höhe hat. Wird der Familie nicht gefallen, dass sie jetzt noch länger auf ihre Bestellungen warten darf.
Da diese Sägebank also nicht nur zum Sägen, sondern auch zum Sitzen und …… (sag ich noch nicht) bestens geeignet ist, ist sie eigentlich eine „Multifunktionsbank“ oder der „Eierlegendewollmilchbock“!

Ich Büchern von Christopher Schwarz oder Tom Fidgen, habe ich Sägebänke in diesem Stil schon häufiger gesehen. Die „Sawyer’s Bench“ von Tom Fidgen ist meines Erachtens etwas besser, da sie auf einer Seite die Beine in einem 100° Winkel ausgestellt hat und deshalb die Bank nicht so leicht zum Kippen neigt. Da ich ab und zu auch Baumabschnitte mit der Motorsäge in meinem Keller schneide (wenn ich Material zum Drechseln vorbereite), war das für mich ein wichtiges Detail.
Gebaut habe ich die Sägebank aus Esche, für die Beinversteifungen habe ich Eiche verwendet.

Der Bau einer Sägebank macht richtig Spaß. Man kann mit Maschinen arbeiten, muss es aber nicht. Viele Holzverbindungen bieten sich an, dass man sie mit Handsäge, Stemmeisen und Holzraspel nach alter Art herstellt. Nach was einem gerade ist.
Um möglichst hohe Stabilität bei der Verbindung der Beine zur Arbeitsfläche zu erreichen, habe ich die Zapfen auf 3 Seiten je einen cm abgesetzt. Das hat schon ohne Leim super gehalten.

Nach dem Verleimen wurden die Beine noch zusätzlich mit 10 mm Holzdübel gesichert. Auf der Kreissäge habe ich die Beine gleichmäßig auf 50 cm abgeschnitten.
Achtung: beim den schräg gestellten Beinen muss man natürlich was unterlegen, dass der Winkel richtig gesägt wird. Die Überprüfung mit der Wasserwage bestätigt diese Theorie.

Für die Verbindung der beiden Arbeitsplatten habe ich ein Eichenbrett 35 mm verwendet, welches im Bereich der Beine um 15 mm abgesetzt wurde.

20150302 042Die Sägebank ist fertig. Auch zum Sitzen und Teetrinken geeignet. Aber….. irgendwie fehlt noch die besondere Verwendung?!
Muss man richtig lange Bretter oder Bohlen schneiden, benötigt man 4 Auflagepunkte um dies komfortabel erledigen zu können. Dafür habe ich mir 2 Arbeitsböcke mit der gleichen Höhe wie meine Hobelbank gebaut. 2 Böcke + Hobelbank = 3 Auflagen. Es fehlt zum richtigen Komfort noch Eine.
Wenn doch nur der Sägebock etwas höher wäre oder ausfahrbar! Nichts ist unmöglich.

Eine Stunde später war auch dieses Problem gelöst. Ein Aufsteckbock für den Sägebock. Geringer Aufwand, geringer Platzverbrauch, bei Bedarf sofort aufgesteckt und absolut stabil. Nun kann ich komfortabel meine 4 Meter-Bohlen ablängen, ohne dass mir ein Stück Baum schmerzhaft auf die Füße fällt.

Dieser Beitrag wurde unter Holzprojekte, Werkstatthilfen & Tricks abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten zu Ruhebank oder Sägebank

  1. wolframherzog schreibt:

    Das ist ja mal eine echte Luxus-Sägebank. Kein Vergleich zu meinem Basismodell. Wieviel Arbeitsstunden sind denn da hineingeflossen?

  2. Volker schreibt:

    Hallo Wolfram,
    vielen Dank für die Anerkennung.
    Es waren ca. 20 Arbeitsstunden.

    Gruß
    Volker

  3. Christoph Meyer schreibt:

    Hallo Volker,

    eine sehr schöne Sägebank hast du dir da gebaut. Esche ist auch ein sehr schönes Holz, fast zu schade für eine Sägebank. Wenn du ein paar Bilder an Tom Figden schickst, dann stellt er die bestimmt auf seiner Seite vor!

    Sind die 50cm Höhe nicht etwas hoch für eine Sägebank. Bei den Anwendungen die ich bisher gesehen habe, wird ein aufgelegtes Brett mit dem aufgesetzten Knie stabilisiert. Da erscheint mir 50cm + 5cm Bohle etwas hoch, das kann aber auch täuschen.

    Auf vielen Bildern aus Werkstätten entdeckt man nebenbei noch so manche andere Nettigkeit. Hast du da etwa eine Kaffeemaschine auf der Hobelbank? Da würde ich fast nie mehr aus der Werkstatt kommen 🙂

    Viele Grüße
    Christoph

    • Volker schreibt:

      Hallo Christoph,
      mir kommt die Sägebank nicht zu hoch vor. Das Original von Tom Fidgen ist sogar 1,5 cm höher.
      Aber das ganze hat auch sicherlich was mit der eigenen Körpergröße zu tun. Ich bin 1,80 groß und komm mit der Bank gut zurecht.

      Das im Hintergrund ist keine Kaffeemaschine sondern da steht meine Teekanne auf einem Störchen. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉

      Gruß
      Volker

  4. uwe.adler schreibt:

    Hallo Volker,

    die Sägebank ist ein Hingucker. Wieder einmal mehr als ein Solowerkzeug. Das kann nur jemand, der sich mit Holzbearbeitung beschäftigt und dann seine Erfahrung einfließen lässt.
    Neben der Körperlänge kommt es auf die Sägenlänge an, die bei der Sägebankhöhe mit einfließt. Meine langen Disstons brauchen entsprehende Höhen, wenn sie im Einsatz sind.

    Viel Freude bei der Anwendung und weiterhin viel Erfolg auf dem Sägeweg.

    Herzliche Grüße

    Uwe

    • Volker schreibt:

      Hallo Uwe,
      vielen Dank. Ich habe lange gezögert und überlegt, ob ich mir so eine Sägebank, die ja auch Platz benötigt, in die Werkstatt stellen soll. Wenn, hab ich mir gedacht, muss es ein Multitalent sein. Heute habe ich mir noch Aufsätze für die Kettensäge gemacht und schon reichlich genutzt. (Bericht folgt noch!)
      Inzwischen bin ich richtig froh, dass ich nun so eine Unterstützung, die das Arbeiten erheblich erleichtert und auch sicherer macht, habe.
      Herzliche Grüße
      Volker

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..