Ein paar Tage wieder mal weg von der Arbeit… auch mal 3 Tage Auszeit von der Familie und dem gewohnten Umfeld. Sich seinem Hobby zum 100% widmen.. ja besser noch… hingeben und dabei absolut abschalten können. Einen geeigneteren Ort als das Benediktinerkloster Niederalteich kann ich mir nicht mehr vorstellen. Der Ort, die meditative Atmosphäre zwingt einen zur inneren Ruhe auch wenn man keiner Konfession angehört.
2012 im Kurs, hatte ich zum ersten Mal einen Krenov Hobel in der Hand. Er gehörte dem Kursleiter Charles Beresford. Ich fragte ihn damals ob er mir auch einen bauen könnte: „Bau dir selbst einen – für 2013 habe ich einen Kurs geplant – da hast du mehr davon!“ Charles hatte Recht – ich habe mehr davon. Inzwischen 3 Wochen nach dem Kurs, habe ich 2 Krenov Hobel und ein Dritter ist in Planung. Möbelbau ist super schön aber ab und zu einen Hobel selbst zu bauen, bringt den puren Spaß.
Der Kurs war wieder vom Feinsten. Die 10 Teilnehmer aus Holland, Österreich, Schweiz und Deutschland, verstanden sich ab der ersten Minute super und waren entweder mit dem eigenen Hobelbau beschäftigt oder miteinander am Fachsimpeln. Durch das Hochwasser wurde zwar die Holzwerkstatt zum Sanierungsfall (ich habe darüber berichtet), aber das Benediktinerkloster hat als Ausweichquartier die alte Klosterschreinerei zur Verfügung gestellt. Die Firma Dictum versuchte alles um diesen Notbetrieb so angenehm wie möglich zu machen.
Charles Beresford tat das Übrige, um die 3 Tage zum vollen Erfolg werden zu lassen. Er ist ein begnadeter Kunsttischler und versucht sein ganzen Wissen und seine Erfahrung an die Teilnehmer weiterzugeben. Mit Lob hält er sich sehr zurück bzw. sagen wir mal so… er findet immer noch einen Ansatz, wie man mit dem Werkstoff Holz noch besser umgehen kann!
Wer ihm zuhört und umsetzt was er sagt, der profitiert. Seine Regeln, die er versucht mitzugeben, prägen sich ein und ich rufe sie inzwischen wie selbstverständlich an meiner Werkbank ab. Sein vordringlichstes Ziel ist nicht, den Teilnehmern einen Hocker, Stuhl oder Hobel mit nach Hause zu geben… sondern einen Spirit zu vermitteln, der dem von James Krenov (“The Fine Art Of Cabinetmaking”) sehr nahe kommt. Es macht Freude mit Ihm ein paar Tage schreinern zu dürfen. Ich werde die Gelegenheiten weiter konsequent nutzen.