Vor genau einem Monat hatte ich mit der Küche begonnen. In den vergangenen Wochen habe ich 12 Küchenschränke – also den Außenkorpus – aus Multiplex-Platten gebaut. Nun geht es weiter mit richtigen Holz. Die Fronten der Küche versuche ich aus massiven Ahorn-Holz herzustellen.
Ich hatte heute einen netten Kommentar eingestellt bekommen, „ob sich der Küchenbau negativ auf meine philosophische Performace auswirke?“
Ganz weg leugnen kann ich das natürlich nicht. Ohne Massivholz leide ich wie Charly, einer meiner Hunde, wenn es regnet. Da macht ihm nichts so richtig Spaß. Aber der Regen verzieht sich auch wieder und die Multiplex-Platten aus meiner Werkstatt langsam auch. Am Wochenende habe ich mit den Küchenfronten begonnen. Der Ahorn, den ich dafür verwende, steht bereits seit 2013 in meinem Holzlager. Ich hatte ihn mal bei meinem Händler mitgenommen, weil ich „interessantes Holz“ in den Bohlen vermutete. Nun bekommen die Bohlen Gelegenheit den Beweis für meine damalige Bauchentscheidung anzutreten.
Hoch motiviert ging ich ans Werk. Nach 5 Wochen Massivholzpause darf man sich dann schon mal mit der Handsäge austoben. Ich habe das Sägeblatt zum Glühen gebracht – das kann man eindeutig an der Säge und den Brandspuren an der Schnittkante erkennen.
Ja da staunt Ihr?…… ganz ehrlich ich hätte mir das auch nicht zugetraut!
Nach dem Ablängen habe ich mit der Weiterverarbeitung der einzelnen Bohlen begonnen. Wichtig dabei ist mir, zusammen zu lassen, was zusammen gehört. Also nicht die einzelnen Bohlen zu mischen.
Und was ich dann nach dem Auftrennen der ersten Bohle an der Bandsäge zu Gesicht bekommen habe, hat mich für die Massivholzabstinenz der letzten Wochen entschädigt. Nun darf ich mit Massivholz die Küchenfronten „malen“ (ein anderes Wort ist mir bei dieser Maserung nicht eingefallen). Da macht die Arbeit wieder richtig Spaß!
Nice!
Hallo Volker, schön das es endlich wieder was zu berichten gibt. Ich kenne das auch, arbeite als Küchenmonteur, wenn man nach diesen ganzen beschichteten Platten endlich wieder Massivholz bearbeiten kann. Tolles Holz hast du dir da beiseite gelegt. Viel Spaß damit.
Gruß Thomas
Hallo Thomas,
ja von dem Ahorn bin ich auch begeistert.
Meine Erfahrung ist: Man darf das Holz nicht dann kaufen, wenn man es braucht, sondern muss es nehmen, wenn man schönes bekommt.
Grüße
Volker
Hallo Volker,
das sieht sehr lecker aus! Deine Werkstattböcke haben mich nun endgültig überzeugt 🙂
Bei dem nächsten freien Buchenholz-Brett werde ich schwach…
Viele Grüße
Timo
Hallo Timo,
ich glaube diese Böcke sind wirklich das Hilfsmittel (Werkzeug kann man ja schlecht sagen), welches ich am meisten in der Werkstatt nutze.
Viele Grüße
Volker
Hallo Volker,
sehr schöne Maserung, wirklich. Das mit dem Zugreifen, wenn es was Interessantes gibt, mache ich in einem ganz anderen Bereich auch so – so suche ich mir mein Unterrichtsmaterial zusammen (hab ich hier mal beschrieben). Ich empfinde das als wesentlich anregender als beim konkreten Anlass auf Teufel-komm-raus was finden zu müssen. Wobei es im digitalen Bereich natürlich leichter ist, eine größere Menge Material aufzuheben – beim Holz stößt man früher oder später an Platzgrenzen 😉
Eine Frage: Hobelst Du die Fronten später auf Dicke oder bleiben die so dick?
Herzliche Grüße und wie immer danke fürs Teilen,
Andreas
Hallo Andreas,
die Bohlen, die auf der Sägebank liegen haben gehobelt ca. 45mm. Diese trenne ich dann auf der Bandsäge auf und mach 2 Bretter mit ca. 22mm daraus. Die werden dann abgerichtet und duch die Dickte geschoben. Dann bleiben Bretter mit 19mm, die ich dann gespiegelt für die Fronten verleime. So kommen die symmetrischen Maserbilder zu Stande.
Die Küchenfronten werden 19mm stark.
Viele Grüße
Volker
Verstehe. Danke fürs Erklären.