Ein Fall für den Grathobel

20140629 039Vor wenigen Wochen habe ich mir von ECE einen Grathobel bestellt. Als ich den Hobel geliefert bekam, stellte ich fest, dass es bereits das neuere Modell war. Der Unterschied zum alten Modell ist der Vorschneider. Nun ist der Hobel mit Hartmetall Wendemesser ausgestattet, was mir nicht unangenehm ist.

Gekauft habe ich den Hobel, weil es beim Bau des Sideboards abzusehen war, dass der Einsatz von Gratleisten notwendig wird.
Die Schranktüren werden 36 cm breit und sind aus Massivholz (Erle). Die Gefahr ist groß, dass das Holz im Jahresverlauf schüsselt, d.h. die Türen sich wölben. Durch den Einbau von Gratleisten möchte ich das unterbinden.

20140911 003Das war das Ausgangsmaterial – ja 2 Erlenbretter die zusammengeleimt eine Breite von mindestens 36 cm ergeben.

20140911 008Und ein paar gehobelte Ahornleisten (45 mm breit)

20140914 042Und das ist das Ziel – eine Türe, bzw. für den Schrank dann 8 Türen (4 kleine und 4 große), die mit Gratleisten versehen ist. Die Gratnut soll auch nicht sichtbar sein, was bedeutet, dass man durch die Bretter nicht komplett fräsen darf.

Hier die einzelnen Arbeitsschritte. Die Details sind im Bildertext erklärt.

Zunächst werden alle Bretter mit der Gratnut versehen…

Danach werden die Ahornleisten passend gemacht…

20140914 034Die Gratleiste habe ich je auf nur einer Seite mit einem Holzdübel gesichert. Nur für den Fall, dass durch Schrumpfen ein Spiel entsteht und die Leiste dann wackeln würde. Die Leiste ist natürlich nicht eingeklebt und das Holz kann arbeiten.

20140914 039Dann kommt mit die schönste Arbeit. Das Verputzen der Frontfläche mit dem Hobel.

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8 Antworten zu Ein Fall für den Grathobel

  1. Mario Zimmermann schreibt:

    Hallo Volker,
    den Grathobel von ECE habe ich auch. Was mich daran etwas stört ist der geringe Gratwinkel von 9.5 Grad.

    Auf den Bildern sieht es so aus, als ob die fertigen Gratleisten bei dir einen Winkel von etwa 15 Grad haben, jetzt bin ich etwas verwirrt?

    Mittlerweile mache ich auch die Gratnuten mit Handwerkzeugen. Mit Gratsäge, Stechbeitel und Grundhobel. Ist einfach entspannender 🙂 Siehe hier: http://zisoft.de/holzwerken/projekte/terrarium/deckel.html

    Viele Grüße,
    Mario

    • Volker schreibt:

      Hallo Mario,
      nein ich arbeite mit dem Original ECE Hobel und somit auch mit dem angegebenen Winkel.
      Ein geringer Winkel hat den Vorteil, dass die entstehende Kante an der Leiste wesentlich stabiler ist. Beim Eintreiben der Leiste reißt weniger aus. Auch ist die Nut stabiler.

      Die Nut per Hand ausarbeiten macht Spaß – ich hatte kürzlich eine Gratnutsäge zum Test bei mir und warte nun auf mein bestelltes Exemplar – das macht man dann gerne bei kleinen Projekten an denen man sich mit Handwerkzeugen austoben kann und die richtig Spaß machen. Aber soll ich dir was sagen, so eine Küche mit 12 Schränken macht nicht wirklich Spaß, sondern in erster Linie richtig viel Arbeit. Da mach ich mit der Maschine so viel wie geht und schlage 3 Kreuze wenn es vorbei ist.
      Ich stehe kurz vor einem Küchenbau-Burnout!
      Gruß
      Volker

      • Mario Zimmermann schreibt:

        Hallo Volker,
        glaub mir, ich kann dich sehr gut verstehen. Ich sitze jetzt seit einem halben Jahr an dem Terrarium, jetzt zuletzt die Schnitzerei mit dem Styropor… Ich will endlich wieder richtiges Holz haben 🙂

        Nochmal zurück zu meiner Frage: Auf deinem Foto mit den fertigen Gratleisten sieht es so aus, als ob die mehr als 9.5 Grad Winkel haben, eher 15 Grad. Auch bei deinen Gratnuten. Hast du die mit einem 9.5 Grad Fräser gefräst?

        Oder täuscht das auf den Fotos nur?

        Viele Grüße,
        Mario

      • Volker schreibt:

        Festool Gratfräser 10°
        Gruß
        Volker

  2. Holger schreibt:

    Hallo,
    wie haben Sie die offene Seite der Gratnuten verschlossen, so dass diese auf den Bildern der fertigen Tür nicht mehr sichtbar sind?

    Grüße
    Holger

    • Volker schreibt:

      wie im Text beschrieben und auf den Bildern zu sehen, besteht die Türe zunächst noch aus 2 Teilen, die von beiden Seiten auf die Gratleiste geschoben und verleimt wird.
      Gruß
      Volker

  3. Wolfgang schreibt:

    Hallo Volker, sehr interessante Einblicke. Eine Frage dazu: macht sich das halbe Grad (9,5 vom Hobel zu 10 vom Fräser) nachteilig bemerkbar? Bei Türen und Tischen bleibe ich bei meiner derzeitigen Lösung (17° Ulmia Hobel und 17° Fräser von Dictum. Bei meinem Zirbenbett habe ich die Wangen mit einem Schwalbenschwanz versehen und in die dazugehörige Nut in die Beine gesteckt. Das hat grundsätzlich super funktioniert. Allerdings haben da die 17° zu potentiellen Schwachstellen in den Beinen geführt. Es ist nichts gebrochen, aber sicherer wäre es wenn der Schwalbenschwanz und die Nut einen kleineren Winkel aufweisen, weil mehr Material stehen bleiben kann. Daher meine Frage… Danke und lg aus Österreich

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