Die Verwendung der „richtigen“ Stapelleiste bei der Holztrocknung hat erheblichen Einfluss auf die Güte und das spätere Aussehen der getrockneten Bretter. Hier gibt es zwei wesentliche Faktoren die eine wichtige Rolle spielen:
- Die Höhe der Stapelleiste beeinflusst die Geschwindigkeit in der das Holz trocknet. Ist ja auch irgendwie logisch. Kann mehr Luft zwischen den Brettern zirkulieren, trocknet das Holz schneller. Das Ergebnis kann Rissbildung sein, die der Holzwerker ja zu genüge kennt. Verwendet man nicht so hohe Stapelleisten, trocknet das Holz somit auch langsamer und schonender.
- Ein weiterer Faktor ist die Größe und Form der Stapelleiste, die auf bestimmte Holzarten erhebliche Auswirkungen hat. Jedes Holz verfärbt sich beim Trocknen. Das liegt daran, dass beim Trocknen eine chemische Reaktion zwischen der feuchten Luft und den dem Holz entzogenen Pigmenten stattfindet. (Diese Weisheit stammt nicht von mir sondern aus dem Buch „Holz trocknen und lagern“ von Alan Holtham)
Dort wo die Stapelleiste aufliegt kommt dieser Prozess nicht so stark vor. Diese unterschiedlich stattfindende chemische Reaktion ist der Grund, warum man später farbliche Abdrücke der Stapelleisten auf dem Holz sieht. Ist die Stapelleiste sehr breit und durchgehend, hat der farbliche Abdruck natürlich auch eine entsprechende Größe.
Bei den meisten Holzarten ist diese Verfärbung nicht weiter schlimm, da nach dem Hobeln davon nichts mehr zu sehen ist. Es gibt aber ein paar Hölzer, da bekommt man diese „Farbstreifen“ im Holz durch Hobeln nicht mehr weg und sie stören damit das Gesamtbild des späteren Möbelstücks. Dazu gehören unter anderem Erle und Ahorn.
Gute Holzhandlungen versuchen diese Streifenbildung zu vermeiden, in dem sie schräggefräste Stapelleisten verwenden. Der Unterschied zwischen der Verwendung einer normalen Stapelleiste und einer schräggefrästen Stapelleiste ist frappierend.
In den nachfolgenden Bildern habe ich versucht die Unterschiede deutlich zu machen. Hat man die Möglichkeit, die Holzbohlen beim Händler selbst auszusuchen, geht meine Empfehlung bei empfindlichen Holzarten (z.B. Erle und Ahorn) dahin, die Bretter zu wählen, die mit schräggefrästen Leisten gelagert wurden. Hier kann man davon ausgehen, dass man die Holzverfärbungen einfach durch das Hobeln beseitigen kann. Die Bretter die mit schräggefrästen Stapelleisten gelagert wurden sind leicht durch die verbliebenen Abdrücke auf dem Holz zu erkennen.
Stapellatten-Flecken,
es gibt auch Lättchen aus Aluminiuem (auch etwas besser)
Grundlegend jedoch: die Stapellattten müssen absolut trocken sein sowie:
Ahorn stapelt man und nach ca 2 Monaten werden sie umgestapelt.
Früher als man noch Zeit hatte wurden die Bretter hochkant an die Sägewerkswand gestellt (Stammfuss nach unten)
In den östlichen Ländern z.B.Rumänien kann man dies immer noch sehen.
Liebe Grüsse von einem Schweizer Förster und Holzhändler:
Heini
Hallo, Heini, der Vorschlag „hochkant an die Wand gestellt“ hört sich extrem interessant an, aber wie wird denn da die Verformung des Holzes verhindert? Ich könnte mir allenfalls vorstellen, daß der Stapel horizontal mit Stapelleisten aufgesetzt wird, anschließend mit z.B. Spanngurten gesichert und dann aufgestellt wird…..
Einzelne, lose Bretter dürfte eher nichts bringen….