Badmöbel

Es gibt Vorhaben die ziehen sich! Da sind schnell mal zwei Jahre ins Land gegangen, bis so ein kleines Gästebad fertig renoviert ist. Wenn Abhängigkeiten zu anderen baulichen Veränderungen bestehen, Handwerker zu koordinieren und die eigenen Arbeitskapazitäten begrenzt sind, braucht es eben. Um so schöner ist der Moment kurz nach der Fertigstellung.

Mein Anteil an dieser Renovierung ist der Waschtisch und der Spiegel. Beides aus Eiche Massivholz gefertigt.

Der Waschtisch

Bereits 2016 hatte ich konkrete Vorstellungen, wie unser zukünftiger Waschtisch aussehen sollte. Um Tatsachen zu schaffen, begann ich damals mit dem Bau, obwohl ich wusste, es wird noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Renovierung startet.

Für den Waschtisch wurde eine Eichenbohle (52 mm) in 70 mm starke Riegel gesägt, diese gehobelt und anschließend zu 70 mm starken Platten verleimt.

Der Waschtisch klappt ja ein paar mal 90° ums Eck. Dafür habe ich die entsprechenden Gehrungen geschnitten und entsprechende Dübellöcher  gefräst.

Für den Standort des Aufsatzbeckens und der Armatur habe ich mir die Maße von Zu- und Ablauf mit Klebeband auf der Platte markiert. Danach die entsprechenden Stellen für die Bohrlöcher der Armatur bzw. für die Aussparung unter dem Aufsatzwaschbecken bestimmt. Die Oberfräse…… mit einem Spiralnutfräser bestückt, von beiden Plattenseiten angesetzt, …… schafft auch ein großes und sauberes Loch in 70 mm Eiche. Auf dem letzten Bild oben sieht man auch noch einen Falz, den ich für die Aufnahme eines Stahlwinkels eingefräst habe.

Verleimt habe ich die Platten in mehreren Etappen. Wichtig dabei war, die Leimfuge dicht zu bekommen und dass am Schluss die Platten immer im 90° Winkel zueinander stehen.

Montieren musste ich das Monster schließlich auch noch. Ein Schmied hat mir nach meinen Wünschen 2 massive Stahlwinkel gemacht.

Der Spiegel

Der Impuls zu diesem Spiegeldesign, ging wieder einmal von einem Holzfehler aus. Den aufmerksamen Lesern meines Blogs muss ich nicht mehr viel sagen – das ist halt ein Tick von mir. Mein Auge saugt sich an Schadstellen fest und ich beginne sofort zu überlegen, wo diese Stelle gut aussehen könnte.

Bei der Stelle habe ich nicht lange überlegt. Ich sah diesen Ast sofort an der unteren Glaskante.

Über den Bau des Spiegelrahmens, muss ich hier sicherlich nichts schreiben. Im Prinzip ist das nichts anderes, als ein Bilderrahmen. Zum Verleimen wurde Glutinleim verwendet.

Damit der ganze Spiegel filigraner wirkt, wurde der Rahmen und auch das Ablegebrett mit einer breiten Fase versehen.

Dann war er auch schon fertig.

Und nun noch ein paar Bilder, wie das kleine Bad jetzt nach der vollständigen Renovierung aussieht…

 

 

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6 Antworten zu Badmöbel

  1. Christoph Meyer schreibt:

    Hallo Volker,

    das ist wirklich wie aus einem Guss. Da frage ich mir nur, was habt ihr seit 2016 bis heute ohne Spiegel und Waschtisch gemacht?

    Der Waschtisch ist wirklich ein „Monster“, da kommt bestimmt einiges an Gewicht zusammen.
    Der Spiegel ist ein typischer Hennemann.

    Viele Grüße
    Christoph

    • Volker schreibt:

      Hallo Christoph,
      2016 hab ich den Waschtisch begonnen zu bauen. Er wurde dann bis zur Fertigstellung im Keller eingelagert. Das alte Bad wurde erst im November 2017 ausgebaut. Dann wurden erst die Fliesen runtergeschlagen, Fußboden erneuert, Türstock erneuert usw.
      Somit waren wir lediglich 7 Monate ohne Waschtisch und Spiegel.
      Keine Angst, es gibt noch ein 2. Bad welches in der Zeit zur Verfügung stand. 😎
      Gruß
      Volker

  2. uwe.adler schreibt:

    Lieber Volker,

    aus einem Guss und handwerklich soweit ich das sehe Frist Class. Das sind Ergebnisse an denen man sich selber besonders erfreut!

    Liebe Grüße

    Uwe

  3. Frank Haase schreibt:

    Hallo Volker,
    Deine schönen Badmöbel haben mir so gefallen, dass ich diese gerne nachbauen möchte.
    Die Eichenbohlen sind im Rohmass soweit fertig(47mm dick).
    Aber wie hast Du die Gehrung erstellt, einfach gesägt und gestoßen ? Ich dachte ich müsste die Gehrungsschnitte noch glätten/nacharbeiten. Für die Stoßlade sind sie zu breit. Oder hast Du eine genaue Formatkreissäge ?
    Ich würde mich über ein paar Tipps dazu freuen.
    Viele Grüße
    Frank

    • Volker schreibt:

      Hallo Frank, die Gehrung habe ich nur mit der Tischkreissäge geschnitten. Ich gebe aber zu, dass meine Felder sehr genau sägt, was die Winkel anbelangt. Du darfst die Teile aber im Anschluss nicht einfach stumpf verleimen, sondern musst die Gehrung auf jeden Fall mit stabilen Dübeln absichern. Da zieht ja einiges an Gewicht an der Verbindung.
      Ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter.
      Grüße
      Volker

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