Hallo zusammen! Ja….. mich, mein Hobby und meinen Blog gibt es noch. Nach längerem Urlaub bin ich „back in the reality“ und habe auch schon bereits ein Umzugswochenende hinter mich gebracht. Was tun Väter nicht alles für die Töchter?!
Im Urlaub, auf der anderen Seite der bunten Kugel, wollte ich testen, ob man von dort via digitaler Internetkommunikation antikes Werkzeug im Netz kaufen kann (wozu hat man denn Urlaub!). Zum Schrecken meiner besseren Hälfte, hat es funktioniert und zuhause warteten bereits 9 übel aussehende Schnitzeisen auf mich. An diesem Wochenende bekamen sie von mir die Zuneigung, die sie von je her verdient gehabt hätten.
9 alte Schnitzeisen lagen nun auf meiner Werkbank. Alle samt in einem jämmerlichen zustand. Jedoch die Eisenqualität ist gut. Bei 4 Eisen wollte ich das Heft erneuern. Die Eisen habe ich zunächst mit einer Messingbürste gereinigt. Danach wurde mit Metallpolitur nachgearbeitet. Die neuen Holzhefte wurden aus (Zornedinger) Birne gefertigt.
Die alten Hefte der englischen Eisen sind achteckig, sehen super aus und liegen klasse in der Hand. Damit ich aus einem 4 Seiten-Kantel ein Heft mit 8 Seiten hobeln kann, hab ich mir eine kleine Hilfe zum Spannen gesägt.Somit lässt sich der Kantel senkrecht auf der Kante stehend spannen.
Die neuen Hefte habe ich lediglich mit Leinöl/Tungöl behandelt. Danach wurden noch die Eisen geschliffen bis sie feine Späne auf harter Birnen erzeugten.
Es waren 2 unspektakuläre schöne Werkstatttage. Ich mag, wenn Werkzeughefte nur geölt sind. Längst überfällig deshalb die Fleißaufgabe von meinen restlichen Schnitzeisen den Lack zu entfernen.
Kaum zu glauben, aber nach dieser Lack-ab…. Öl-drauf-Kur fühlt sich ein Werkzeug gleich ganz anders an. Alles in allem war es gut investierte Zeit!
Lieber Volker,
wie gut kann ich Dich verstehen. Glückwunsch zu den schönen Werkzeugen. Damit ist eine andere, neue Beziehung zu den Eisen geschaffen worden. Damit und verbunden mit tollen Ideen schöne weitere Werkstattstunden!
Liebe Grüße
Uwe
Willkommen zurück! Die Werkzeuge sehen klasse aus. Wir haben auch so eine Sammlung in der Werkstatt. 🙂 Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“
Schön sind sie geworden. Ich bin ganz deiner Meinung, Lack ist selten das Richtige.
Hallo Simon, ja es gibt nichts Schlimmeres als Lack auf einem Werkzeugheft. Oder doch…. ein Plastikgriff toppt den Lack noch.
Weg mit dem Lack und Öl drauf. Schaut mal viel schöner und natürlicher aus und liegt sicher um Welten besser in der Hand?!
Deine neuen und alten Hefte schauen wirklich gut aus!
Hallo Dominik, ja das tun sie und ich glaube ich muss dann auch mal ein würdiges „Werkzeugschränkchen“ dafür bauen 😉
Sehr schön geworden – Praktische Frage : Wie treibt/klebt/passt man die EIsen an die Griffe an, das eine haltbare Verbindung entsteht, ohne Gefahr zu laufen, daß das Holz gespalten wird ?
Gruß
UWe
Hallo Uwe,
mit viel Gefühl, Erfahrung, Intuition und etwas Glück!
Ich weiß diese Aussage stellt dich vermutlich nicht zufrieden, aber das ultimative Rezept habe ich nicht.
Als ich die alten Hefte entfernt hatte, stellte ich fest, dass jedes Heft, was den Aufnameteil (ich habe keine Ahnung, wie man das Teil, das im Heft sitzt nennt) anbelangt anders ausgesehen hat.
Bei einem Eisen z.b. war der komplette Dorn rund und gleich dick. Ich hab in einem Probestück (gleiches Holz natürlich) unterschiedliche Löcher gebohrt und getestet in welches Loch der Dorn stramm am besten passt. Dorn auf das Loch aufgesetzt und Heft auf eine massive Unterlage geschlagen. Nur durch diese Schläge sollte das Eisen vollständig im Heft einrutschen.
Bei den übrigen Heften war der Dorn eckig geschmiedet und spitz zulaufend. Bei denen hab ich mit einem konischen Bohrer (5mm) vorgebohrt und nur etwa 1 cm mit dem dicksten Durchmesser (von Fläche zu Fläche des Dorns gemessen, nicht von Ecke zu Ecke) in das Heft eingebohrt. Danach versucht die Eisen wie oben beschrieben einzutreiben.
Falls es zu stramm geht, das breite Loch etwas tiefer bohren.
Alle Eisen sitzen absolut fest und werden nur durch das Holz gehalten. Es ist kein Kleber im Heft!
Oben hab ich geschrieben, dass man auch Glück braucht – für 5 Eisen habe ich insgesamt 6 Hefte benötigt. Eines hat es mir beim Eintreiben der Eisen gespalten.
Ich hoffe meine Beschreibung hilft dir etwas weiter – das ultimative „so funktioniert es immer Rezept“ habe ich leider nicht!
Herzlichen Gruß
Volker
Vielen Dank für deine Erfahrungen dazu. Das Wetter den Bericht noch weiter auf. Ich dachte eigentlich,daß man durch eine passende Schelle das Holz am Spalten hindert, und nur wenig vorbohrt. Aber bei den meisten deiner Eisen sind keine Schellen, da müsste ich fragen.
Habe derzeit ähnliche Projekte, da muß ich wohl entweder probieren, oder mich novh weiter informieren.
Vielen Dank nochmal
Gruß
Uweu
Zwingen (so nennt man die Schellen) kann man natürlich auch anfertigen. Da sägt man sich einfach ein Stück Messingrohr ab.
Aber dann musst du das Holz an dieser Stelle rund bekommen. Dafür braucht man einen passenden Zapfenschneider oder du musst drechseln. Ich spare mir inzwischen diesen Aufwand, weil er in meinen Augen nicht notwendig ist. Die Hefte ohne Zwingen gefallen mir auch irgendwie besser.
Gruß
Volker