Planlos unterwegs!

Diese Bilder zeigen die akribische Vorbereitung meiner letzten Holzprojekte. Die Arbeit einer Maßstabszeichnung mache ich mir nicht – auch habe ich noch nie SketchUp oder andere PC-Tools verwendet, um Holzprojekte zu planen.
Ich halte das für verschenkte Zeit! SketchUp weiß nicht, welche natürliche Form und welche Zeichnung mein Brett mitbringt. Ich will meine Werkstücke in der Werkstatt konzipieren und nicht vor dem PC.

Wenn ich ein Projekt starte, habe ich ein Thema und eine ungefähre Idee. Mehr nicht!
Das Thema ist z.B.: ein Schreibtisch aus Erle. Die ungefähre Idee kommt mir meist, wenn ich das Holz aussuche, welches dann noch ein paar Wochen in meiner Werkstatt ruht. Konkreter wird es, wenn die Bohlen gehobelt sind und ich die Maserung sehe. Ab diesem Zeitpunkt ist dann jeder Schnitt endgültig. Ein Schnitt ist ein Schnitt. Ihn kann man nicht mehr ungeschehen machen. Danach muss man sich mit ihm arrangieren!
Wenn ich mir manchmal nicht ganz sicher bin, wie es weitergehen soll, leg ich eine Pause ein – arbeite an einem anderen Projekt (im Moment habe ich 3 parallel laufen) und warte. Ich empfinde dies als intensive und spanende Phase, in der ich mit dem Werkstück auf meine Weise „kommuniziere“. Erst wenn ich vor Augen habe, wie die Maserung und die Astzeichnungen optimal zur geltung kommen, wird weitergebaut. Zu diesem Zeitpunkt verändere ich oft auch noch die Form des Möbels. Dieser Formgebungs-Prozess geht manchmal über Tage.
Genau dieses Vorgehen ist vermutlich der Grund, warum ich mich im Vorfeld nicht mit ausgiebiger Planung aufhalte. Es wird eh immer anders, als ursprünglich angedacht. Freunden und Familie wird dabei einiges abverlangt! Sie müssen das minimum und maximum Maß haben und dann noch sehr sehr viel Vertrauen.

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2 Antworten zu Planlos unterwegs!

  1. uwe.adler schreibt:

    Hallo Volker,

    da fällt mir nur der Satz ein:

    Je mehr man plant, umso mehr trifft einen der Zufall.

    Deine Vorgehensweise kommt mir ach so bekannt vor. Holz kann man auch nicht anders bearbeiten, denn es hat an jeder Ecke eine andere Überraschung, auf die man sich einlassen muss.

    Herzliche Grüße

    Uwe

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