Ich gehe nicht gerne Shoppen – mit einer kleinen Ausnahme! Mehrmals im Jahr fahre ich zu meinem Holzhändler. Das ist immer ein großer Moment für uns beide. Ich bekomme leuchtende Augen, wenn ich die prall gefüllten Hochregale mit Eiche, Nussbaum, Spitzahorn, usw. sehe – er bekommt große Augen, wenn er mich auf seinen Hof fahren sieht. Die leuchtenden Augen verbinden uns in diesem Moment. Die Beweggründe dafür mögen vermutlich unterschiedlich sein.
Wir beide kennen uns schon ca. 20 Jahre und unsere „Holzverbindung“ in dieser Zeit hat sich gewandelt. Er weiß, dass ich nicht jedes Brett bzw. jede Bohle mehr nehme. Er stellt mir seinen angestellten Schreiner zur Seite und wir machen uns gemeinsam auf die Suche nach den Bohlen, die ich mir vorstelle.
Meine Strategie, was den Holzerwerb angeht, hat sich in den vergangenen Jahren auch weiterentwickelt. Habe ich früher nur das bevorratet, was ich für ein Projekt benötigt habe, lege ich heute immer ein bis zwei Bohlen mehr auf die Seite. So sammeln sich im Laufe der Zeit hölzerne Kostbarkeiten an, die ich zusätzlich noch 2 bis 3 Jahre trocken lagere, bis mir ein geeignetes Holzprojekt dafür in den Sinn kommt.
Auf der Suche nach dem, was mir vorschwebt.
Ich bin zufrieden mit der Ausbeute.
Kostbarkeiten warten geduldig auf ihren Auftritt.
Mehrere Wochen vor der Verarbeitung kommen sie dann in die Werkstatt.