Vor ein paar Jahren habe ich dieses Dekorationsstück mal „in der Bucht“ geschossen. Das Hobelmaul der Messingsohle ist aber dermaßen zu groß geraten, dass an Restaurierung nicht zu denken war. Er bleibt Deko – außerdem wüsste ich auch sonst nicht, wohin mit meinen Anreißmessern.
Ein typisch englischer Putzhobel, hat mit einem Krenov nur soviel gemein, dass er hobelt. Einen zu Bauen, ist eine schöne Zwischendurchbeschäftigung und erweitert den hölzernen Horizont.
Ein Anruf bei Gerd Fritsche genügte, und ein paar Tage später hielt ich ein passendes Eisen in der Hand.
Bei diesem Hobeltyp stemmt man den Kasten komplett durch.
Das Keilwiderlager wird ausgesägt und anschließend auch gestemmt.
Die große Schraube vom Doppel muss untergebracht werden.
Danach merkt man als unerfahrener englische Hobelbauer, dass man den Kasten vorne etwas zu groß gemacht hat. Das Hobelmaul würde mit einer 2mm dicken Pockholzsohle ungefähr genauso groß sein, wie bei dem unbrauchbaren Vorbild auf der Fensterbank. In der Restekiste finde ich ein stärkeres Stück Pockholz, dass genau die Größe von diesem Hobel hat. Zufall oder Glück?…. egal, Hauptsache das Hobelmaul wird eng genug.
Dann fehlt nur noch der Keil
Und wenn der passend gemacht ist, steht dem Funktionstest nichts mehr im Wege.
Gerd seine Messer sind so gut, die machen sogar mit einem Prototypen Späne! Es folgen nur noch ein paar „Aufhübschungen“.
Und hier der fertige Putzhobel im englischen Stil gefertigt…
Hallo Volker,
mal wieder eine Augenweide und von Dir perfekt realisiert! Mir gefällt diese Art von Hobeln auch sehr gut, auch wenn ich noch nie mit so einem arbeiten konnte.
Liegt der Hobel beim Arbeiten gut in der Hand? Zumindest die Auflagefläche für die hintere Hand sieht etwas kantig aus.
Welches Buch hast Du da als Grundlage genommen?
Der alte Hobel mit der Messingsohle gefällt mir auch sehr gut. Lässt sich da nicht die Sohle entfernen und ein Stück Messing einlöten?
Hallo Martin,
vielen Dank für die Rückmeldung.
Der englische Hobel fühlt sich anders an, als ein Krenov Hobel. Das liegt an der deutlich höheren Bauweise. Da er sich vorne und hinten deutlich verjüngt, liegt er aber toll in der Hand und lässt sich gut führen.
Buch habe ich keines verwendet – ich habe mich an dem alten Original orientiert und auf meinen „Hobelbau Instinkt“ verlassen.
Die Messingsohle vom alten Hobel könnte vermutlich ein Metaller flicken. Zusätzlich müsste man im Hobelkasten auch noch Anpassungen vornehmen. Er macht sich gut auf meiner Fensterbank und ich hab mir ein funktionstüchtiges neues Werkzeug gebaut. Ich hatte Spaß an diesem Projekt und gelernt habe ich auch was dabei. Somit finde ich, ist alles gut.
Viele Grüße
Volker
Lieber Volker,
der Hobel ist Dir gut gelungen. Wie schlägt er sich im Alltag? Hast Du da schon Erfahrungen gesammelt? Ich denke, er passt sehr gut in Deine Sammlung der Eigenbauten!
Liebe Grüße
Uwe
Lieber Uwe,
dafür, dass es der erste Hobel dieser Bauart für mich war, ist er wirklich sehr schön geworden.
Der Hobelkasten innen ist etwas zu groß geworden, so dass ein kleiner Absatz zwischen Sohle und Hobelkasten ist.
Eigentlich nur eine optische Sache ohne funtionelle Auswirkungen.
Die Handhabung ist gut. Die Praxis wird aber erst Zeigen, ob ich noch einen Zweiten ggf. mit anderem Bettungswinkel baue.
Du weißt ja…. ich benötige keinen wirklich sehr großen Grund für so eine folgenreiche Entscheidung. 😎
Herzlichen Gruß